Feuerwehr 2014: fast 1 Einsatz pro Minute

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Einsatz
Der Bericht "Feuerwehrstatistik 2014" des Föderalen Fachzentrums für zivile Sicherheit (KCCE) bietet eine Übersicht über die Einsätze der Feuerwehr auf nationaler Ebene. Im Jahr 2014 hat sie 442 416 Einsätze durchgeführt, worunter 56 % mit Beteiligung eines Krankenwagens.

Für Jérôme Glorie, Generaldirektor der Zivilen Sicherheit ist die Berücksichtigung der Einsätze in Sachen dringende medizinische Hilfe zu begrüßen: "Wir können den Beruf des Feuerwehrmanns nun global überschauen und sehen die Vielseitigkeit der Tätigkeiten bestätigt: Sie müssen Notsituationen aller Art bewältigen. Der Föderale Befähigungsnachweis trägt dieser erforderlichen Polyvalenz übrigens bei der Berufszulassunsgprüfung Rechnung. "Diese globalen Statistiken erlauben uns, die Strategie zur Unterstützung der Hilfeleistungszonen im Hinblick auf einen besseren Schutz der Bevölkerung neu auszurichten."

Der Bericht "Feuerwehrstatistik 2014" bietet eine globale Übersicht über Anzahl und Art der Feuerwehreinsätze auf der Grundlage der Einsatzberichte von 78 % der Feuerwehrdienste des Landes (sprich 195 von 250). Die seit 2015 in 34 Hilfeleistungszonen zusammengefassten 250 Feuerwehrdienste zählen zusammen mit der Feuerwehr Brüssel 17 821 Feuerwehrleute, wovon zwei Drittel freiwillige Feuerwehrleute und ein Drittel Berufsfeuerwehrleute.

Von den 442 416 analysierten Einsätzen entfallen insgesamt 246 996 Einsätze auf die "dringende medizinische Hilfe" (mit Krankenwagen), was 56 % und somit den größten Teil der täglichen Arbeit der Feuerwehr ausmacht.

2014 leistete die Feuerwehr 442 416 Einsätze, was fast einem Einsatz pro Minute entspricht.

  • 56 % dringende medizinische Hilfe (Krankenwagen),
  • 30 % Rettungseinsätze und technische Einsätze,
  • 4,4 % Brände,
  • 9,6 % verschiedene Einsätze.

Im Vergleich zu 2012[1] steigt die Anzahl Einsätze ohne Krankenwagen (+ 16,5 %) und erhöht sich auch die Anzahl der betreuten Opfer (+ 3,3 %).
72 Personen starben bei einem Brand, Vorbeugung bleibt also ein wichtiges Thema.

Einsätze nehmen zu

Der Bericht 2014 legt ein besonderes Augenmerk auf die Feuerwehreinsätze ohne Krankenwagen und schlüsselt sie nach Provinz auf.

Die zweite Kategorie "Rettungseinsätze und technische Einsätze" (30 %) umfasst Aufträge, die so breit gefächert sind wie die Notsituationen, mit denen die Feuerwehr konfrontiert wird: Sturm- oder Wasserschäden, Räumung der öffentlichen Straße, Rettung eingeschlossener Personen oder von Personen in einer Zwangslage, Betreuung gefährlicher Tiere... Die Steigerung von 20 % zwischen 2012 und 2014 ist in erster Linie einer Zunahme der Anzahl Wespennester zuzuschreiben.

Brände sind die dritthäufigste Einsatzursache (4,4 %). Die Feuerwehr verzeichnete 5 178 Brände in Einfamilienhäusern und 1 634 in Mehrfamilienhäusern. Die meisten Brände in Einfamilienhäusern wurden in Ostflandern gezählt, in Brüssel die meisten in Mehrfamilienhäusern. Im Landesdurchschnitt benötigt die Feuerwehr zehn Minuten von der Alarmierung bis zum Erreichen des Brandortes. Zwar bleibt die Anzahl Brände stabil, doch forderten sie auch 2014 Opfer: 1226 Personen wurden verletzt und 72 starben. Vorbeugung bleibt also ein zentraler Aspekt der Sicherheit, sei es durch das Anbringen von Rauchmeldern, das Hinzuziehen eines Gefahrenverhütungsberaters oder das Erstellen eines Fluchtwegeplans.

Es folgen Fahrten ohne Einsatz[2] (4,1 %), "logistische[3]" Einsätze (4 %), gefährliche Stoffe und Umweltrisiken (1,3 %), präventive Anwesenheit bei Veranstaltungen (0,38 %) und besondere Einsätze beim Bruch unterirdischer Leitungen, bei Industrie-, Luftfahrt- Schiffahrts-, Eisenbahn- oder Nuklearunfällen, Bombenalarm oder Terrordrohungen (0,06 %).

Aus dieser Datensammlung geht hervor, dass die Feuerwehrdienste der Provinz Lüttich die meisten Einsätze in der Wallonie und die Dienste der Provinz Antwerpen die meisten in Flandern leisten. Aufgrund der nicht repräsentativen Anzahl Berichte, die die Provinzen Hennegau und Namur dem Föderalen Fachzentrum für zivile Sicherheit (KCCE) übermittelt haben, fließen die Ergebnisse dieser beiden Provinzen nicht in den Gesamtbericht ein.

Der Bericht "Statistiken der belgischen Feuerwehr 2014" kann auf der Website der Generaldirektion der Zivilen Sicherheit heruntergeladen werden.
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[1] Um diesen Vergleich der Jahre 2012, 2013 und 2014 zu ermöglichen, haben wir die Daten der Feuerwehrdienste berücksichtigt, die ihre Daten für jedes dieser Jahre übermittelt haben. Der Vergleich betrifft also die Einsätze ohne Krankenwagen von 173 Feuerwehrdiensten (und nicht 195, wie im Bericht über die Daten des Jahres 2014).
[2] Eine Fahrt ohne Einsatz ist eine Fahrt, für die ein Einsatz bei Ankunft der Hilfsdienste nicht oder nicht mehr erforderlich ist, weil die Gefahr vorübergezogen ist, der Brand unter Kontrolle ist oder im Fall präventiver Aufträge. Die Zunahme dieser Fahrten im Jahr 2014 ist auf die Zuordnung der Feueralarme zu dieser Kategorie zurückzuführen, die 2013 noch den "Bränden" zugerechnet wurden.
[3] Logistische Einsätze sind Einsätze zur Unterstützung des Krankenwagens mit zusätzlichem Personal, zur Unterstützung des Krankenwagens mit einer Leiter, zur Sicherung des Unfallortes, zur Einrichtung einer Einsatzleitstelle, zur Unterstützung durch Beleuchtung, im Fall von Einbrüchen (Abschalten des Alarms) und zur Verstärkung (Löschfahrzeug, Drehleiterfahrzeug, Tankwagen, Bergung, Offiziere, Wasserversorgung in großem Maßstab und Zelte).