Fachkompetenz von B-FAST durch UNO anerkannt

Zivilschutz
Feuerwehr
Internationale Missionen
Ereignis
Das in der Suche nach und der Bergung von Personen spezialisierte USAR-Team hat das Qualitätslabel der Vereinten Nationen erhalten. Somit sind die operativen Fähigkeiten dieser Fachkräfte des Zivilschutzes und der Feuerwehr international anerkannt. Sie können außerhalb unserer Grenzen im Rahmen von B-FAST, dem belgischen Mechanismus für den Einsatz bei Katastrophen im Ausland, eingesetzt werden.

44 USAR-Rettungsleute haben sich einer großen Herausforderung gestellt. Um die internationalen Normen zu erfüllen und ihre Fachkompetenz bei der Suche nach und der Bergung von Personen in städtischen Gebieten (USAR) unter Beweis zu stellen, haben die vor allem in Nepal und Haiti zum Einsatz gekommenen Spezialisten an einer Großübung teilgenommen, die unter realistischen Bedingungen in Tingleff (Süddänemark) stattfand. In Begleitung eines dänischen USAR-Teams ist es ihnen gelungen, ihr Qualitätslabel über das IER-Verfahren (INSARAG External Reclassification) der Vereinten Nationen zu verlängern. Dieses Label muss alle fünf Jahre erlangt werden.

Im Rahmen der Übung, die vom 30. September bis zum 2. Oktober durchgeführt wurde, haben die Prüfer der Vereinten Nationen die Fähigkeiten der USAR-Teams beurteilt. Das belgische Team umfasste Spezialisten vom FÖD Inneres, aber auch vom FÖD Volksgesundheit, vom Ministerium der Landesverteidigung und vom FÖD Auswärtige Angelegenheiten. Insgesamt waren über 300 Personen beteiligt: USAR-Spezialisten (Zivilschutz und Feuerwehr), Logistiker, medizinisches Personal, Prüfer der Vereinten Nationen, internationale Beobachter, Statisten usw.

Die Übung simulierte einen 36-stündigen Rettungseinsatz, wobei anhand eines dynamischen und realistischen Szenarios der vollständige Zyklus eines Einsatzes vor Ort (Vorbereitung, Aktivierung, Mobilisierung, Einsatz, Operation, Demobilisierung) nachgestellt wurde. Zweck der Übung war nicht nur, die Fähigkeit der internationalen Teams zur kurzfristigen Mobilisierung und zur Gewährleistung der Einsatzkoordination unter Beweis zu stellen, sondern auch, die Suche, Lokalisierung und Rettung lebender Personen, die nach Einstürzen infolge von Erdbeben, Explosionen oder Erdrutschen verschüttet sind, erfolgreich durchzuführen.

Somit hat die belgische zivile Sicherheit mit Erfolg bestätigt, Ländern, die von einer Katastrophe heimgesucht werden, schnell eine strukturierte, koordinierte und gezielte Hilfe bieten zu können.

INSARAG-Klassifizierung (International Search And Rescue Advisory Group)

Bei ihren Rettungseinsätzen im Ausland müssen die belgischen USAR-Teams imstande sein, unter der Koordination der Europäischen Union oder der Vereinten Nationen mit Teams aus anderen Ländern Hand in Hand zusammenzuarbeiten. Wenn USAR-Teams aus mehreren Ländern gemeinsam Katastrophenhilfe leisten, ist es neben den erforderlichen Kompetenzen und der nötigen Ausrüstung unerlässlich, dass sie strukturiert und integrativ agieren, damit die verfügbaren USAR-Mittel bestmöglich zum Einsatz kommen.

Mit dieser Zielsetzung ist 1991 auf Ebene der Vereinten Nationen die Beratungsgruppe INSARAG (International Search And Rescue Advisory Group) ins Leben gerufen worden. Diese hat eine Klassifizierung für USAR-Teams ausgearbeitet und eingeführt, bei der die Fähigkeiten der verschiedenen Teams zur effizienten Zusammenarbeit berücksichtigt werden; gleichzeitig müssen die Teams standardisierte Qualifikationen vorweisen und unter einer spezifischen internationalen Koordination Standardverfahren anwenden. Dieses Qualitätslabel ist kein Muss, um Fachkräfte ins Ausland entsenden zu können, aber es ermöglicht eine gute Koordination zwischen den Ländern am Einsatzort.